Für den Ordnerdruck benötigen Sie hauptsächlich druckfähige PDF-Dateien, die alle Schriften einbetten, im CMYK-Farbmodus angelegt sind und Beschnittzugabe enthalten. Vektorgrafiken in Formaten wie AI oder EPS eignen sich besonders für Logos und grafische Elemente, während hochauflösende Pixelgrafiken mit mindestens 300 dpi für Fotos verwendet werden sollten. Die richtige Dateivorbereitung sorgt dafür, dass Ihr Ordner exakt so gedruckt wird, wie Sie ihn sich vorstellen.
Welche Dateiformate eignen sich für den Ordnerdruck?
Für den Ordnerdruck akzeptieren Druckereien hauptsächlich PDF-Dateien, da sie universell kompatibel und zuverlässig sind. Daneben werden auch native Vektorformate wie Adobe Illustrator (AI) und EPS verwendet, besonders wenn nachträgliche Anpassungen nötig sein könnten. InDesign-Dateien (INDD) werden seltener direkt akzeptiert, können aber als Quelldateien hilfreich sein.
PDF hat sich als Standard durchgesetzt, weil es alle Gestaltungselemente in einem Dokument zusammenfasst. Schriften werden eingebettet, Farben bleiben erhalten und das Layout wird fixiert. Das bedeutet: Was Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, entspricht dem Druckergebnis.
Vektorformate wie AI und EPS bieten den Vorteil, dass Logos und grafische Elemente in beliebiger Größe scharf bleiben. Sie eignen sich besonders für Siebdruck oder Heißfolienprägung auf Ordnern. Diese Formate enthalten mathematisch definierte Linien und Flächen statt Pixeln.
InDesign-Dateien werden meist als Arbeitsdateien verwendet und dann als PDF exportiert. Wenn Sie mehrere Versionen eines Ordnerdesigns planen, kann es sinnvoll sein, die InDesign-Datei aufzubewahren. Für die tatsächliche Produktion wird aber immer ein PDF benötigt.
Warum ist PDF das beliebteste Format für Druckdaten?
PDF ist das bevorzugte Format für Druckdaten, weil es plattformunabhängig funktioniert und alle Gestaltungselemente zuverlässig bewahrt. Egal ob Sie mit Windows, Mac oder Linux arbeiten – eine PDF-Datei sieht überall gleich aus. Schriften werden automatisch eingebettet, sodass fehlende Fonts beim Druckdienstleister kein Problem darstellen.
Die Farbverwaltung in PDF-Dateien ist besonders zuverlässig. Wenn Sie Ihre Datei im CMYK-Farbmodus anlegen, bleiben diese Farbwerte beim Druck erhalten. Das verhindert unangenehme Überraschungen, wenn aus leuchtendem Bildschirmrot ein dunkleres Druckrot wird.
Für Druckereien bedeutet PDF auch Sicherheit im Produktionsprozess. Die Datei kann nicht versehentlich verändert werden, alle Elemente sind an der richtigen Position fixiert und Transparenzen werden korrekt verarbeitet. Das reduziert Fehlerquellen erheblich.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Komprimierung. PDF-Dateien können Bilder in hoher Qualität enthalten, ohne unnötig groß zu werden. Das erleichtert den Datenaustausch per E-Mail oder Upload-Portal.
Was bedeutet der Unterschied zwischen Vektor- und Pixelgrafiken beim Druck?
Vektorgrafiken bestehen aus mathematisch definierten Linien, Kurven und Flächen, während Pixelgrafiken aus einzelnen Bildpunkten zusammengesetzt sind. Vektoren bleiben in jeder Größe scharf, Pixel können bei Vergrößerung unscharf oder pixelig wirken. Für den Ordnerdruck bedeutet das: Logos und Schriften sollten als Vektoren vorliegen, Fotos sind naturgemäß Pixelgrafiken.
Ihr Firmenlogo auf dem Ordner wird idealerweise als Vektorgrafik angelegt. Wenn Sie es später auf einem größeren Format wie einem Messestand verwenden möchten, bleibt es gestochen scharf. Bei einer Pixelgrafik müssten Sie darauf achten, dass die Auflösung für jede Größe ausreicht.
Fotos und Produktbilder auf Ordnern sind immer Pixelgrafiken. Das ist völlig normal und richtig so. Wichtig ist hier die Auflösung: 300 dpi sorgen für gestochen scharfe Druckergebnisse. Eine niedrigere Auflösung führt zu unscharfen oder körnigen Bildern.
Manche Gestaltungselemente kombinieren beide Welten. Ein Ordnerdesign kann vektorbasierte Logos und Schriften mit hochauflösenden Produktfotos verbinden. In einer PDF-Datei werden beide Grafiktypen optimal zusammengeführt.
Wann verwenden Sie welches Format?
Verwenden Sie Vektorgrafiken für Logos, Icons, Schriftzüge und grafische Elemente. Setzen Sie Pixelgrafiken für Fotos, Produktabbildungen und realistische Darstellungen ein. Bei Texturen oder Hintergründen kommt es auf den gewünschten Effekt an.
Welche Auflösung brauchen deine Druckdaten wirklich?
Für professionellen Ordnerdruck benötigen Sie eine Auflösung von 300 dpi (dots per inch) bei der tatsächlichen Druckgröße. Diese Auflösung sorgt dafür, dass Bilder gestochen scharf wirken und keine Pixel sichtbar werden. Niedrigere Auflösungen wie 72 oder 150 dpi, die für Bildschirme ausreichen, führen beim Druck zu unscharfen Ergebnissen.
Die Auflösung bezieht sich immer auf die endgültige Druckgröße. Wenn ein Bild auf Ihrem Ordner 10 x 10 cm groß sein soll, muss es in dieser Größe 300 dpi haben. Ein kleineres Bild, das Sie hochskalieren, verliert an Schärfe.
In Adobe Photoshop prüfen Sie die Auflösung unter Bild → Bildgröße. Achten Sie darauf, dass die Auflösung bei der gewünschten Druckgröße mindestens 300 dpi beträgt. In Adobe InDesign sehen Sie die effektive Auflösung platzierter Bilder im Verknüpfungen-Bedienfeld.
Höhere Auflösungen wie 600 dpi bringen beim Offsetdruck kaum sichtbare Verbesserungen, vergrößern aber die Dateigröße unnötig. 300 dpi sind der optimale Kompromiss zwischen Qualität und Handhabbarkeit.
Auflösung anpassen ohne Qualitätsverlust
Wenn Ihre Bilddatei zu niedrig aufgelöst ist, können Sie die Auflösung nicht nachträglich verbessern. Das Hochrechnen erzeugt keine zusätzlichen Bildinformationen. Verwenden Sie von Anfang an hochauflösende Originalbilder oder lassen Sie Fotos professionell erstellen.
Wie erstellst du eine druckfähige PDF-Datei richtig?
Eine druckfähige PDF-Datei erstellen Sie, indem Sie beim Export den CMYK-Farbmodus wählen, alle Schriften einbetten, Beschnittzugabe hinzufügen und die Auflösung auf mindestens 300 dpi einstellen. In Adobe InDesign oder Illustrator verwenden Sie dafür die PDF-Voreinstellung „PDF/X-4“ oder „Druckausgabequalität“.
Öffnen Sie in InDesign den Export-Dialog über Datei → Exportieren und wählen Sie als Format „Adobe PDF (Druck)“. Wählen Sie dann die Vorgabe „PDF/X-4:2010“. Diese Einstellung aktiviert automatisch die wichtigsten Druckparameter.
Kontrollieren Sie unter „Marken und Anschnitt“, dass die Beschnittzugabe eingestellt ist. Üblicherweise sind das 3 mm auf jeder Seite. Aktivieren Sie bei Bedarf Schnittmarken, damit die Druckerei sieht, wo der Ordner beschnitten werden soll.
Im Bereich „Ausgabe“ stellen Sie sicher, dass als Farbkonvertierung „In Zielprofil konvertieren (Werte beibehalten)“ und als Ziel „Coated FOGRA39“ ausgewählt ist. Das ist das Standardprofil für gestrichenes Papier in Europa.
Prüfen Sie vor dem finalen Export, ob alle Bilder in CMYK vorliegen und die richtige Auflösung haben. Das Preflight-Bedienfeld in InDesign zeigt Ihnen mögliche Probleme an.
Häufige Fehler vermeiden
Exportieren Sie keine PDF-Dateien im RGB-Farbmodus. Vergessen Sie nicht die Beschnittzugabe. Achten Sie darauf, dass alle verwendeten Schriften tatsächlich eingebettet sind. Diese drei Punkte verursachen die meisten Probleme beim Druckdatencheck.
Was sind Beschnittzugabe und Sicherheitsabstand und warum brauchst du sie?
Die Beschnittzugabe ist ein Rand von üblicherweise 3 mm, der über das Endformat hinausgeht und beim Schneiden entfernt wird. Der Sicherheitsabstand ist ein Bereich von etwa 3 mm innerhalb des Endformats, in dem keine wichtigen Elemente wie Text oder Logos platziert werden sollten. Beide sind wichtig, damit Ihr Ordner nach dem Schneiden perfekt aussieht.
Beim Druckprozess wird zunächst ein größeres Papierformat bedruckt und anschließend auf das Endformat zugeschnitten. Dieser Schnitt kann minimal variieren. Ohne Beschnittzugabe würden am Rand weiße Blitzer entstehen, wenn der Schnitt minimal nach außen abweicht.
Ziehen Sie alle Hintergründe, Bilder und farbigen Flächen bis in die Beschnittzugabe hinein. Wenn Ihr Ordner beispielsweise einen blauen Hintergrund haben soll, muss dieser 3 mm über den Rand hinausgehen. So bleibt der Ordner auch bei minimalen Schnittabweichungen komplett blau.
Der Sicherheitsabstand schützt wichtige Inhalte vor dem Beschnitt. Platzieren Sie Texte, Logos und andere relevante Elemente mindestens 3 mm vom Rand entfernt. Wenn der Schnitt minimal nach innen abweicht, bleiben diese Elemente vollständig erhalten.
Bei Ordnern mit Siebdruck oder Heißfolienprägung sind diese Abstände besonders wichtig. Die mechanische Verarbeitung erfordert Toleranzen, die Sie bei der Gestaltung berücksichtigen sollten. Hochwertige Präsentationslösungen entstehen durch sorgfältige Planung dieser technischen Details.
Praktische Umsetzung
Richten Sie in Ihrem Layoutprogramm das Dokument mit Beschnittzugabe ein. In InDesign finden Sie diese Einstellung unter Datei → Dokument einrichten → Anschnitt und Infobereich. Erstellen Sie Hilfslinien für den Sicherheitsabstand, an denen Sie sich beim Gestalten orientieren.
Fazit: Die richtige Dateivorbereitung ist wichtig für ein perfektes Druckergebnis bei Ihrem Ordner. Mit druckfähigen PDF-Dateien im CMYK-Modus, 300 dpi Auflösung, eingebetteten Schriften sowie korrekter Beschnittzugabe und Sicherheitsabständen legen Sie die Grundlage für hochwertige Produktpräsentationen. Wenn Sie nach individuellen Lösungen suchen, die genau zu Ihren Anforderungen passen, lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten von Ordnern in Sonderanfertigung – dort finden Sie Inspiration und konkrete Beispiele für maßgeschneiderte Gestaltungen.