Verpackungen müssen in Deutschland verschiedene Pflichtangaben tragen, um rechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Dazu gehören Herstellerangaben, Inhaltsstoffe, Sicherheitshinweise und Recycling-Symbole. Die spezifischen Kennzeichnungsvorschriften variieren je nach Produktkategorie – von Kosmetik über Spirituosen bis hin zu Schmuck gelten unterschiedliche Regelungen. Eine professionelle Kennzeichnung schützt nicht nur vor rechtlichen Konsequenzen, sondern stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden im gehobenen Einzelhandel.
Praxisbeispiele aus dem Premium-Segment: Ein hochwertiger Parfümflakon zeigt, wie elegante Verpackungskennzeichnung funktioniert – die INCI-Liste wird auf der Rückseite in dezenter, aber lesbarer Schriftart platziert, während die Vorderseite dem Markenauftritt vorbehalten bleibt. Bei einer Schmuckverpackung für Echtschmuck werden Materialangaben wie „925 Sterling Silber“ und „Nickelfrei“ auf der Innenseite der Box oder auf einem edlen Einleger integriert. Eine limitierte Whisky-Edition kombiniert die Pflichtangaben zu Alkoholgehalt und Allergenen mit dem Verpackungsdesign, indem sie in goldener Prägung auf der Rückseite des Etiketts erscheinen – rechtlich korrekt und ästhetisch ansprechend zugleich.
Warum ist die richtige Kennzeichnung von Verpackungen so wichtig?
Die korrekte Kennzeichnung von Produktverpackungen bildet das Fundament für rechtliche Sicherheit und Kundenvertrauen im gehobenen Einzelhandel. Sie schützt Unternehmen vor kostspieligen Abmahnungen und Bußgeldern, während sie gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der Marke stärkt.
Für Händler und Filialisten in Premium-Bereichen wie Schmuck, Uhren oder Parfümerie ist eine transparente Kennzeichnung besonders wichtig. Kunden in diesen Segmenten erwarten nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch vollständige Informationen über Herkunft, Zusammensetzung und Handhabung.
Die Verpackungskennzeichnung dient außerdem als wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Hersteller und Verbraucher. Sie vermittelt Seriosität und Professionalität – Eigenschaften, die im gehobenen Einzelhandel unverzichtbar sind. Eine mangelhafte Kennzeichnung kann hingegen das mühsam aufgebaute Markenimage beschädigen und rechtliche Probleme nach sich ziehen.
Welche Pflichtangaben müssen auf jeder Verpackung stehen?
Grundsätzlich müssen alle Verpackungen die Herstellerangaben mit Name und Anschrift des verantwortlichen Unternehmens enthalten. Diese Angabe ermöglicht es Verbrauchern und Behörden, bei Problemen oder Fragen den richtigen Ansprechpartner zu identifizieren.
Weitere universelle Pflichtangaben umfassen:
- Produktbezeichnung und Artikelnummer
- Ursprungsland bei importierten Waren
- Recycling-Symbole nach dem Verpackungsgesetz
- CE-Kennzeichnung bei entsprechenden Produkten
- Warnhinweise und Sicherheitsangaben
Das Verpackungsgesetz schreibt zudem vor, dass alle Verpackungsmaterialien entsprechend gekennzeichnet werden müssen. Dies unterstützt die ordnungsgemäße Entsorgung und das Recycling. Bei der Gestaltung hochwertiger Verpackungen lassen sich diese Angaben elegant integrieren, ohne das ästhetische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.
Wie unterscheiden sich die Kennzeichnungsvorschriften je nach Produktkategorie?
Jede Produktkategorie unterliegt spezifischen Kennzeichnungsvorschriften, die über die allgemeinen Pflichtangaben hinausgehen. Diese branchenspezifischen Anforderungen müssen Händler im gehobenen Einzelhandel genau beachten.
| Produktkategorie | Spezielle Kennzeichnungspflichten | Empfohlene Platzierung | Mindestschriftgröße/Format | Rechtliche Grundlage |
|---|---|---|---|---|
| Parfümerie/Kosmetik | INCI-Liste, Haltbarkeitsdatum, Füllmenge | INCI-Liste auf Faltschachtel-Innenseite oder Rückseite; Haltbarkeitsdatum auf Flakonboden; Füllmenge auf Vorderseite | Mindestschriftgröße 0,9mm für INCI-Listen; Haltbarkeitssymbol mind. 3mm Höhe | Kosmetikverordnung |
| Spirituosen | Alkoholgehalt, Allergene, Nährwerte | Alkoholgehalt auf Etikett-Vorderseite; Allergene und Nährwerte auf Rücketikett | Alkoholgehalt mind. 3mm Schrifthöhe; Allergene mind. 1,2mm; Nährwerttabelle mind. 1,2mm | Lebensmittelinformationsverordnung |
| Schmuck/Uhren | Materialangaben, Nickelgehalt, Pflegehinweise | Materialangaben auf Innenseite der Verpackung oder Etikett; Pflegehinweise auf Beilagekarte | Materialstempel mind. 2mm; Pflegehinweise mind. 1,5mm Schrifthöhe | Produktsicherheitsgesetz |
Bei Parfüms und Kosmetika sind detaillierte Inhaltsstofflisten obligatorisch. Die INCI-Liste kann platzsparend auf der Innenseite der Faltschachtel untergebracht werden, während das Haltbarkeitsdatum diskret auf dem Flakonboden platziert wird. Spirituosen benötigen neben dem gut sichtbaren Alkoholgehalt auf der Vorderseite auch Angaben zu Allergenen und bei bestimmten Produkten Nährwertinformationen auf dem Rücketikett. Schmuck und Uhren erfordern präzise Materialangaben, insbesondere bei allergieauslösenden Stoffen wie Nickel, die auf Etiketten oder der Verpackungsinnenseite angebracht werden können.
Praktische Platzierungsbeispiele für verschiedene Verpackungstypen
| Verpackungstyp | Vorderseite | Rückseite/Innenseite | Boden/Deckel | Zusätzliche Elemente |
|---|---|---|---|---|
| Faltschachteln (Parfüm/Kosmetik) | Markenlogo, Produktname, Füllmenge | INCI-Liste, Herstellerangaben, Recycling-Symbole, Warnhinweise | Chargennummer, Produktionsdatum | Beilagekarte mit Anwendungshinweisen |
| Flaschen-Etiketten (Spirituosen) | Markenlogo, Produktname, Alkoholgehalt, Füllmenge | Nährwerttabelle, Allergene, Herstellerangaben, Ursprungsland | Chargennummer auf Flaschenboden | Halsetikett für Zusatzinformationen |
| Schmuckboxen | Markenlogo, dezentes Design | Materialangaben, Herstellerangaben, CE-Kennzeichnung | Artikelnummer auf Boxenboden | Echtheitszertifikat, Pflegekarte als Beilage |
| Standbodenbeutel | Markenlogo, Produktname, Hauptinformationen | Vollständige Pflichtangaben, Inhaltsstoffe, Recycling-Hinweise | Verschluss-Bereich für Haltbarkeitsdatum | QR-Code für erweiterte Produktinformationen |
Diese unterschiedlichen Anforderungen machen deutlich, warum eine fachkundige Beratung bei der Verpackungsgestaltung so wertvoll ist. Die richtige Platzierung und Formatierung der Pflichtangaben ermöglicht es, alle rechtlichen Vorgaben zu erfüllen, ohne die luxuriöse Ausstrahlung der Produktverpackungen zu beeinträchtigen. Durch strategische Nutzung verschiedener Verpackungsbereiche – von der prominenten Vorderseite bis zu diskreten Innenflächen – entsteht ein harmonisches Gesamtbild, das Rechtssicherheit mit ästhetischer Exzellenz verbindet.
Was passiert bei fehlerhafter oder unvollständiger Verpackungskennzeichnung?
Fehlerhafte Kennzeichnungen können zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen, die von Abmahnungen bis hin zu Bußgeldern reichen. Die Strafen variieren je nach Schwere des Verstoßes und können besonders für kleinere Einzelhändler existenzbedrohend werden.
Mögliche Konsequenzen umfassen:
- Bußgelder bis zu 50.000 Euro bei Verstößen gegen das Verpackungsgesetz
- Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbraucherschutzorganisationen
- Verkaufsstopps durch Behörden
- Schadensersatzforderungen bei Verbraucherschäden
- Imageschäden und Vertrauensverlust bei Kunden
Besonders im gehobenen Einzelhandel können solche Vorfälle das mühsam aufgebaute Markenimage nachhaltig beschädigen. Kunden erwarten in Premium-Segmenten nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch absolute Professionalität in allen Bereichen – einschließlich der korrekten Kennzeichnung.
Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Compliance-Prüfungen und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Verpackungsexperten helfen dabei, solche Risiken zu minimieren und die Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Wie kann man Pflichtangaben elegant in hochwertiges Verpackungsdesign integrieren?
Die harmonische Integration von Pflichtangaben in luxuriöses Verpackungsdesign erfordert kreative Lösungsansätze und professionelle Gestaltung. Rechtliche Anforderungen müssen nicht zwangsläufig die Ästhetik beeinträchtigen.
Bewährte Gestaltungstechniken umfassen:
- Verwendung dezenter Schriftarten in harmonischen Größenverhältnissen
- Platzierung von Pflichtangaben auf Verpackungsrückseiten oder -innenseiten
- Integration in das Gesamtdesign durch passende Farbgebung
- Verwendung von QR-Codes für umfangreiche Informationen
- Einsatz hochwertiger Drucktechniken auch für Kleinschrift
Moderne Verpackungsgestaltung nutzt verschiedene Ebenen und Bereiche der Verpackung geschickt aus. Während die Vorderseite dem Markenauftritt und der emotionalen Ansprache dient, können Pflichtangaben auf anderen Bereichen platziert werden, ohne die Gesamtwirkung zu stören.
Maßgeschneiderte Verpackungslösungen bieten hier besondere Vorteile. Sie ermöglichen es, alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig ein unverwechselbares, hochwertiges Erscheinungsbild zu schaffen, das die Wertigkeit der Produkte unterstreicht.
Welche besonderen Kennzeichnungsregeln gelten für Limited Editions und Sonderaktionen?
Limited Editions und Sonderaktionen unterliegen den gleichen grundlegenden Kennzeichnungspflichten wie reguläre Produkte, bringen jedoch zusätzliche Herausforderungen mit sich. Die begrenzte Auflage bedeutet oft auch begrenzte Zeit für die Compliance-Prüfung.
Besondere Aspekte bei limitierten Auflagen:
- Kennzeichnung der Limitierung und Nummerierung
- Spezielle Angaben bei Saisonprodukten oder Kollaborationen
- Angepasste Haltbarkeits- oder Verwendungshinweise
- Zusätzliche Authentizitätszertifikate bei Luxusprodukten
- Mehrsprachige Kennzeichnung bei internationalen Editionen
Saisonaktionen im gehobenen Einzelhandel erfordern oft kurzfristige Anpassungen der Verpackungskennzeichnung. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Verpackungspartnern besonders wertvoll, um rechtliche Sicherheit bei gleichzeitig kurzen Produktionszeiten zu gewährleisten.
Die Authentizität limitierter Editionen wird häufig durch spezielle Kennzeichnungselemente wie Hologramme, Prägestempel oder Zertifikate unterstrichen. Diese müssen ebenfalls den geltenden Vorschriften entsprechen und sollten von Anfang an in die Verpackungsplanung einbezogen werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse zur professionellen Verpackungskennzeichnung
Eine rechtskonforme und ästhetisch ansprechende Verpackungskennzeichnung bildet die Basis für erfolgreichen Handel im Premium-Segment. Sie schützt vor rechtlichen Risiken und stärkt gleichzeitig das Vertrauen der anspruchsvollen Kundschaft.
Die wesentlichen Erfolgsfaktoren umfassen die vollständige Erfüllung aller branchenspezifischen Kennzeichnungspflichten, die elegante Integration rechtlicher Anforderungen in hochwertiges Design sowie die professionelle Umsetzung auch bei zeitkritischen Sonderaktionen.
Entscheidend ist die frühzeitige Planung und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern, die sowohl die rechtlichen Anforderungen als auch die gestalterischen Ansprüche des gehobenen Einzelhandels verstehen. So entstehen Produktverpackungen, die nicht nur alle Vorschriften erfüllen, sondern auch das Markenerlebnis Ihrer Kunden nachhaltig prägen.
Investieren Sie in professionelle Verpackungslösungen – sie sind der Schlüssel für rechtliche Sicherheit und überzeugende Produktpräsentation, die Ihre Kunden begeistert und Ihr Unternehmen erfolgreich macht.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So kennzeichnen Sie Ihre Verpackungen rechtssicher
Die rechtssichere Kennzeichnung von Verpackungen erfordert einen strukturierten Prozess. Diese praktische Anleitung führt Sie von der ersten Analyse bis zur finalen Umsetzung und hilft Ihnen, alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.
Schritt 1: Produktkategorie bestimmen
Identifizieren Sie zunächst die genaue Produktkategorie, da diese die anzuwendenden Vorschriften bestimmt. Prüfen Sie, ob Ihr Produkt mehreren Kategorien zugeordnet werden kann (z.B. Kosmetik-Geschenkset mit Alkohol). Dokumentieren Sie alle relevanten Klassifizierungen, da sich daraus unterschiedliche Kennzeichnungspflichten ergeben können.
Schritt 2: Branchenspezifische Vorschriften recherchieren
Ermitteln Sie alle geltenden Gesetze und Verordnungen für Ihre Produktkategorie. Konsultieren Sie die Kosmetikverordnung, Lebensmittelinformationsverordnung oder das Produktsicherheitsgesetz – je nach Produktart. Beachten Sie auch EU-weite Richtlinien, wenn Sie grenzüberschreitend handeln. Erstellen Sie eine Checkliste aller relevanten Rechtsgrundlagen.
Schritt 3: Alle Pflichtangaben zusammenstellen
Sammeln Sie systematisch alle erforderlichen Informationen: Herstellerangaben, Inhaltsstoffe, Sicherheitshinweise, Recycling-Symbole und produktspezifische Angaben. Überprüfen Sie die korrekte Formulierung und Schreibweise, besonders bei mehrsprachigen Angaben. Stellen Sie sicher, dass alle Informationen aktuell und vollständig sind, einschließlich Zertifizierungsnummern und Prüfzeichen.
Schritt 4: Designkonzept mit Kennzeichnungselementen entwickeln
Integrieren Sie die Pflichtangaben frühzeitig in Ihr Verpackungsdesign. Planen Sie ausreichend Fläche für alle erforderlichen Informationen ein, ohne die Ästhetik zu beeinträchtigen. Wählen Sie lesbare Schriftgrößen und kontrastreiche Farbkombinationen. Nutzen Sie verschiedene Verpackungsseiten strategisch: Markenauftritt vorne, Pflichtangaben auf Rück- oder Innenseiten.
Schritt 5: Compliance-Prüfung durchführen
Lassen Sie Ihre Verpackungsentwürfe von Rechtsexperten oder spezialisierten Dienstleistern prüfen. Vergleichen Sie Ihre Kennzeichnung mit aktuellen Gesetzestexten und Branchenstandards. Holen Sie bei Unsicherheiten eine schriftliche Bestätigung der Rechtskonformität ein. Diese Investition schützt vor kostspieligen Nachbesserungen und rechtlichen Konsequenzen.
Schritt 6: Druckfreigabe und Produktion
Prüfen Sie vor der finalen Druckfreigabe alle Angaben nochmals auf Vollständigkeit und Korrektheit. Achten Sie auf technische Aspekte wie Druckqualität, Lesbarkeit und Farbwiedergabe auch bei Kleinschrift. Fordern Sie Musterexemplare an und testen Sie diese unter realistischen Bedingungen. Dokumentieren Sie die finale Version für zukünftige Referenzen.
Schritt 7: Regelmäßige Aktualisierung bei Gesetzesänderungen
Etablieren Sie ein System zur Überwachung relevanter Gesetzesänderungen und neuer Vorschriften. Planen Sie regelmäßige Überprüfungen Ihrer Verpackungskennzeichnung ein – mindestens einmal jährlich. Passen Sie Ihre Verpackungen rechtzeitig an neue Anforderungen an und kommunizieren Sie Änderungen frühzeitig mit Ihren Lieferanten. Halten Sie sich über Branchennews und Fachpublikationen auf dem Laufenden.
Digitale Kennzeichnungslösungen: QR-Codes, NFC und digitale Produktpässe
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für die Verpackungskennzeichnung, ohne das ästhetische Erscheinungsbild hochwertiger Produktverpackungen zu beeinträchtigen. Digitale Lösungen wie QR-Codes, NFC-Tags und zunehmend auch digitale Produktpässe ermöglichen es, umfangreiche Informationen bereitzustellen, während die physische Verpackung minimalistisch und elegant bleibt.
Wichtig zu beachten: Nicht alle Pflichtangaben dürfen ausschließlich digital bereitgestellt werden. Grundlegende Informationen wie Herstellerangaben, Produktbezeichnung, Sicherheitshinweise und Mindesthaltbarkeitsdatum müssen weiterhin physisch auf der Verpackung erscheinen. Ergänzende Informationen wie detaillierte Gebrauchsanleitungen, Nachhaltigkeitszertifikate, Produktgeschichten oder umfangreiche Inhaltsstofflisten können jedoch digital verfügbar gemacht werden.
Die technischen Optionen bieten unterschiedliche Vorteile für Premium-Verpackungen:
- QR-Codes sind kostengünstig, universell lesbar und lassen sich dezent in das Verpackungsdesign integrieren – ideal für zusätzliche Produktinformationen und Authentifizierungszwecke
- NFC-Tags ermöglichen kontaktloses Auslesen ohne sichtbare Codes und bieten höhere Sicherheit gegen Fälschungen – besonders geeignet für Luxusuhren und hochwertigen Schmuck
- Augmented Reality schafft interaktive Markenerlebnisse und kann Pflegeanleitungen sowie Produktgeschichten emotional vermitteln
- Digitale Produktpässe werden ab 2027 in der EU für viele Produktkategorien verpflichtend und dokumentieren die gesamte Lieferkette transparent
Für Premium-Verpackungen bieten digitale Lösungen erhebliche Vorteile: Sie reduzieren Textmengen auf der Verpackung, ermöglichen mehrsprachige Informationen ohne zusätzlichen Platzbedarf, schaffen interaktive Kundenerlebnisse und können für Authentifizierungszwecke genutzt werden. Gleichzeitig müssen Händler beachten, dass nicht alle Kunden digitale Technologien nutzen können oder möchten – eine Balance zwischen physischen und digitalen Informationen ist daher entscheidend.
Best-Practice-Beispiele aus dem Luxussegment zeigen erfolgreiche Implementierungen: Hochwertige Parfümhersteller nutzen NFC-Tags in Verpackungen, um Kunden Zugang zu exklusiven Inhalten und Echtheitsnachweisen zu bieten. Schmuckhersteller integrieren QR-Codes dezent auf Innenseiten von Verpackungen, die zu digitalen Zertifikaten und Pflegeanleitungen führen. Spirituosen-Marken setzen auf AR-Erlebnisse, die die Herkunftsgeschichte des Produkts interaktiv erzählen. Bei der Umsetzung sollten digitale Elemente von Anfang an in die Verpackungsgestaltung einbezogen werden, um eine nahtlose Integration zu gewährleisten, die sowohl rechtlichen Anforderungen genügt als auch das luxuriöse Markenerlebnis unterstreicht.
Häufige Fragen zur Verpackungskennzeichnung
Muss ich auf mehrsprachigen Verpackungen alle Angaben übersetzen?
Ja, wenn Sie Produkte in mehreren Ländern vertreiben, müssen alle Pflichtangaben in der jeweiligen Landessprache vorhanden sein. In Deutschland ist Deutsch vorgeschrieben, zusätzliche Sprachen sind optional. Bei EU-weitem Vertrieb empfiehlt sich eine mehrsprachige Kennzeichnung, wobei die länderspezifischen Anforderungen jeweils vollständig erfüllt werden müssen.
Wie kennzeichne ich Geschenksets mit mehreren Produkten korrekt?
Geschenksets erfordern eine Kennzeichnung sowohl für das Gesamtset als auch für jedes einzelne Produkt. Die Außenverpackung muss alle enthaltenen Produkte auflisten, während jedes Einzelprodukt seine eigenen Pflichtangaben tragen muss. Bei sehr kleinen Produkten können diese Angaben auch auf einem beigelegten Beipackzettel erfolgen.
Sind digitale Kennzeichnungen via QR-Code ausreichend?
QR-Codes können zusätzliche Informationen bereitstellen, ersetzen aber nicht die Pflichtangaben auf der Verpackung selbst. Grundlegende Informationen wie Hersteller, Produktbezeichnung, Inhaltsstoffe und Sicherheitshinweise müssen physisch auf der Verpackung lesbar sein. QR-Codes eignen sich hervorragend für erweiterte Produktinformationen, Gebrauchsanleitungen oder Nachhaltigkeitszertifikate.
Welche Kennzeichnung benötigen Muster und Tester?
Auch Muster und Tester unterliegen den Kennzeichnungspflichten, müssen aber zusätzlich deutlich als „Nicht zum Verkauf bestimmt“ oder „Tester“ markiert werden. Bei sehr kleinen Mustern kann eine vereinfachte Kennzeichnung ausreichen, solange Hersteller und grundlegende Sicherheitshinweise erkennbar sind. Kostenlose Proben müssen die gleichen Informationen wie Verkaufsprodukte enthalten.
Gelten für den Online-Handel andere Kennzeichnungsregeln?
Die Kennzeichnungspflichten auf der physischen Verpackung bleiben identisch, jedoch müssen im Online-Handel alle wesentlichen Produktinformationen bereits in der Produktbeschreibung verfügbar sein. Dies umfasst Inhaltsstoffe, Allergene, Materialangaben und Sicherheitshinweise. Die Verpackung muss dennoch alle Pflichtangaben tragen, wenn das Produkt beim Kunden ankommt.
Was mache ich mit Altbeständen bei Gesetzesänderungen?
Bei Gesetzesänderungen gelten in der Regel Übergangsfristen, innerhalb derer Altbestände noch verkauft werden dürfen. Informieren Sie sich rechtzeitig über neue Vorschriften und planen Sie den Abbau alter Bestände strategisch. In manchen Fällen können Aufkleber oder Beilagen verwendet werden, um fehlende Angaben zu ergänzen, ohne die gesamte Verpackung neu produzieren zu müssen.
Wie kennzeichne ich Umverpackungen und Transportverpackungen?
Umverpackungen, die beim Endverbraucher ankommen, müssen ebenfalls gekennzeichnet werden und benötigen das Recycling-Symbol nach dem Verpackungsgesetz. Reine Transportverpackungen, die vor dem Verkauf entfernt werden, haben reduzierte Anforderungen. Geschenkverpackungen gelten als Verkaufsverpackung und müssen entsprechend lizenziert und gekennzeichnet sein.
Müssen Verpackungen von Handelsmarken anders gekennzeichnet werden?
Handelsmarken müssen den Händler als verantwortliches Unternehmen angeben, auch wenn die Produktion extern erfolgt. Alle Pflichtangaben gelten identisch wie bei Herstellermarken. Der Händler trägt die volle Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben und sollte dies vertraglich mit dem produzierenden Unternehmen absichern.
Wie gehe ich mit saisonalen Verpackungen um, die nur kurz verwendet werden?
Auch zeitlich begrenzte Saisonverpackungen müssen alle Pflichtangaben enthalten. Planen Sie bei Weihnachts-, Oster- oder anderen Saisonverpackungen ausreichend Vorlaufzeit für Compliance-Prüfungen ein. Eine Zusammenarbeit mit erfahrenen Verpackungspartnern ermöglicht schnelle Umsetzung bei gleichzeitiger Rechtssicherheit. Wiederverwendbare Designelemente können den Prozess beschleunigen.
Welche Besonderheiten gelten für nachhaltige und umweltfreundliche Verpackungen?
Nachhaltige Verpackungen müssen die gleichen Pflichtangaben tragen wie konventionelle Verpackungen. Zusätzliche Umweltaussagen wie „biologisch abbaubar“ oder „recycelt“ müssen nachweisbar und nach den Vorgaben der Umwelt-Claims-Richtlinie formuliert sein. Das Recycling-Symbol muss korrekt das verwendete Material anzeigen, und bei kompostierbaren Verpackungen sind entsprechende Zertifizierungen anzugeben.